TEXTIL TECHNIK I

08.06.2020

Textiltechnik I – weben, flechten, wirken, filzen

Drei aus Nadelbaumrinde gewonnene Faserbündel, geflochten zu einer Art Schnur – das bislang älteste textiltechnische Produkt ist ungefähr 40 000 Jahre alt. Das Textilfragment wurde unlängst in Südfrankreich entdeckt und beweist, dass der Mensch sich seit seinen Anfängen mit textiltechnischen Produkten umgibt. Bis heute.

Elementar: das Herstellungsverfahren

Immer dann, wenn wir Textilien weniger zu modischen und dekorativen Zwecken nutzen, sondern vielmehr aufgrund ihrer technischen und funktionellen Eigenschaften, sprechen wir von technischen Textilien. Im Fahrzeugbau, in der Raumfahrttechnik, in Sportartikeln, im Straßenbau, in medizinischen Produkten – Textilien oder textile Verbundstoffe finden sich, wohin man blickt.

Das elementare Unterscheidungsmerkmal technischer Textilien bezieht sich auf die genutzte Fertigungstechnik. In textilen Erzeugnissen werden die jeweiligen Rohstoffe durch Weben, Flechten, Wirken oder Filzen zusammengefügt. Häufig bilden Natur- oder Kunstfasern die Material-Basis, aber beispielsweise auch Leder oder metallische Garne können entsprechend verarbeitet werden.

Weben

Beim Weben entsteht ein textiles Flächengebilde aus zwei einander im 90°-Winkel kreuzenden Fadensystemen: Kette und Schuss. Die Kettfäden verlaufen in Längsrichtung des Gewebes, die Schussfäden in Querrichtung. Meistens wird relativ dicht gewebt, sodass ein geschlossenes Textilbild entsteht.

Textiltechnik I - weben flechten wirken filzen

Elastisches Webband aus Polyester und Elasthan

Entscheidend für Funktion und Qualität eines Gewebes sind u.a.:

  • Material
  • Garnart, z. B. Feinheit
  • Gewebedicke, d. h. der Abstand zwischen Ober- und Unterseite
  • Fadendichte, d. h. Anzahl von Kett- und Schussfäden pro Längeneinheit
  • Webtechnik, z. B. Schiffchen- oder Greifer-, Projektil-, Luft-, Wasser- und Nadelwebtechnik
  • Bindungsart, d. h. Leinwand-, Köper- oder Atlasgewebe (Grundbindungen) und – je nach
  • Einsatzzweck – eine Vielzahl weiterer hieraus abgeleiteter Bindungen
  • Gewebebreite und -länge
  • Gewicht
  • elastisch/unelastisch
  • Kraft- und Dehneigenschaften
  • Farbe

Flechten

Beim Flechten werden mehrere Stränge des Fasermaterials regelmäßig ineinandergeschlungen. Anders als beim Weben sind die Fäden nicht rechtwinklig zueinander geführt. So entstehen Rundgeflechte wie Kordeln, Seile, Schnüre etc., Flachgeflechte wie Litzen, Matten oder ganze Hängebrücken und dreidimensionale Geflechte wie z. B. Körbe oder Hüte.

Die Materialien sind so vielfältig wie die Flechterzeugnisse. Naturfasern, Kunstfasern, Bast, Leder, Stahlseile … Was biegsam ist, lässt sich flechten.

Textiltechnik I - weben flechten wirken filzen

Geflochtene Kordeln aus Polypropylen

Entscheidend für Funktion und Qualität eines Geflechts sind u.a.:

  • Material
  • Garnart, z. B. Feinheit
  • Flechttechnik, Rund- und Flachgeflecht jeweils mit und ohne Seele
  • Geflechtbreite und -länge
  • Bindungstechnik, d.h. einflechtig, zweiflechtig bzw. Klöppelbesetzung
  • Dicke und Durchmesser
  • Geflechtdichte
  • Flechtwinkel
  • Gewicht
  • elastisch/unelastisch
  • Kraft- und Dehneigenschaften
  • Farbe

Wirken

Gewirke gehören – wie gestrickte und gehäkelte Textilien – zu den Maschenwaren: Beim Wirken werden Fadenschlingen ineinandergeschlungen. So entstehen gewirkte Stoffe und Netze. Gewirkte Textilen zeichnen sich durch ihre Elastizität aus. Damit verbunden ist eine geringere Formstabilität. Gewirke kommen deshalb unter anderem bei der Fertigung von Netzen zum Einsatz.

Textiltechnik I - weben flechten wirken filzen

Gewirktes Wabennetz aus Polyamid

Entscheidend für Funktion und Qualität eines Geflechts sind u.a.:

  • Material
  • Garnart, z. B. Feinheit
  • Wirktechnik, d. h. Breit- oder Rundwirkerei, Kulierwirkware (Stricken) oder Kettenwirkware (Häkeln)
  • Gewirkbreite und -länge

Filzen

Beim Filzen werden die Fasern des Ausgangsmaterials durch mechanische Bearbeitung ungeordnet miteinander verschlungen. Beim Nassfilzen durch Walken, beim Trockenfilzen durch Vernadeln. Es entstehen dichte, saugfähige textile Flächengebilde, die unter anderem als Schutz und zur Isolation eingesetzt werden.

Textiltechnik I - weben flechten wirken filzen

Filz

Textiltechnik I – weben, flechten, wirken, filzen
Spezialist für Elastics

Als Spezialist für Elastics konzentrieren wir bei JUMBO-Textil uns auf die Herstellung von gewebten, geflochtenen und gewirkten Schmaltextilien aus Hightech-Materialien. Neben einem großen Angebot an Standardlösungen entwickeln und produzieren wir maßgeschneiderte technische Textilien und textile Bauteile. Für zahlreiche Branchen und vielfältige Anwendungen:

  • Fahrzeugbau
  • Luftfahrt
  • Mobilität
  • Metallindustrie
  • Kunststoff
  • Chemie
  • Bauindustrie
  • Elektro
  • Agrar
  • Reha
  • Sport
  • Freizeit
  • PSA
  • Sicherheitssysteme
  • Medizintechnik
  • Spielzeugindustrie
  • u. a. m.
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Fotos: JUMBO-Textil

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